nett zueinander
Wenn ich eine Sache nennen sollte, die das Virus mit uns macht, dann scheint es uns mit Distanzlosigkeit anzustecken.
Es wird gepöbelt, gefordert, beleidigt, gejammert und unter Druck gesetzt, was das Zeug hält. Nix mit #wirschaffendas.
Und eigentlich ist ja noch dazu fast Weihnachten... da haben wir doch glatt vergessen, dass wir da eigentlich regelmässig unsere Gefühle füreinander auspacken und vorübergehend lieb zueinander sind.
Ja, man hört es, ich bin sauer. Eigentlich wollten wir das hier auf dem Blog nicht sein, aber diese Zeit jetzt scheint nicht unbedingt die netten Seiten der Menschen herauszukitzeln. Wenn man sehen will, mit wem wir da zusammenleben, dann ist jetzt eine gute Zeit dafür. Die sozialen Medien meidet man mittlerweile am besten, zumindest die, auf denen mehr als Bilder und Videos ausgetauscht werden, weil dort, egal in welche Richtung man fragt oder äußert, sofort der Beschuss aus der jeweilig gegenläufigen Richtung losgeht.
Die eigentliche Frage wird zur Nebensache und völlige Distanzlosigkeit bringt das Benehmen und die Ausdrucksweise Halbwüchsiger hervor. Meiden soweit möglich scheint die adäquate Lösung.
Aber wie kann ich ignorieren, dass Menschen, die ich für wirklich taff halte, zusammenbrechen, weil sie dieses Miteinander nicht mehr aushalten. Ich frage mich immer wieder, ob es wirklich gut ist, dass Gemeinsames nun tatsächlich auch räumlich nicht mehr stattfindet. Verlernen wir, miteinander zu sein... und zwar nicht nur die Generation TikTok, sondern auch die, die es besser wissen sollten. Jeder kann nur auf seine Weise mit dem umgehen, was gerade auf ihn einstürmt und selten waren wir eher verschiedener Meinung als jetzt. Aber zur Not gibt es da die Sache mit dem Abstand und es bleibt jedem überlassen, den zu nutzen statt Grenzen zu überschreiten. Und da bliebe ja auch noch eins:
einfach mal nett sein.
Einfach so, vielleicht ohne Grund...
Ohne Grund der Postfrau dein schweres Päckchen abnehmen, von denen sie noch massig zu schleppen hat diese Tage... auch, wenn sie vielleicht grummelig ist. Man mag es ihr nachsehen.
Einfach mal jemandem zur Hand gehen, bei dem der Tag nicht ausreicht, weil der gewohnte Alltag nicht mehr funktioniert und der Berg Arbeit nicht abnimmt? Ja... sicher hat jeder zu tun... aber vielleicht kann das eigene ja eine Stunde warten.
Einfach mal zuhören, wenn bei jemandem das Fass überläuft und das eigene gut ein paar Tropfen vertragen kann, ohne dass was passiert?
Einfach mal dieses unbändige Anspruchsdenken beiseite legen, dass wir uns mit unserer scheinbaren Servicegesellschaft angeeignet haben und das nach sich zieht, dass wir immer glauben, alles sofort und so wie gewollt bekommen ohne nachzudenken, ob ein anderer das leisten kann?
Sich einfach mal nicht zu ernst nehmen, nur weil der Alltag gerade ein bissel durchgerüttelt wird und sich nicht unbedingt eine Woche vor Weihnachten wahnsinnig unter Druck fühlen, weil man seinen Kindern zuhause all das lernen muss, was es bis zur Prüfung mal wissen muss?
Vielleicht geht es ja damit... einfach EINMAL TÄGLICH ausser der Reihe nett sein und vielleicht merken, wie cool sich das anfühlt... wenn ich mir vorstelle, dass ich nett zu drei Leuten bin (ja, ich weiss, das sprengt die Quote, aber ich schaffe das) und die dann voller Glück im Bauch auch gleich weiter zu jemandem anders nett sind, dann wird das eine phantastische Zeit demnächst.
So und nicht anders funktioniert Glück... naja... ein Stück vom Glück. Wäre doch toll, wenn wir alle was davon abbekommen würden und uns die Zeit nicht noch zäher machen würden, als sie es eh ist. Und da wir ja alle ein bisschen mehr Zeit haben als sonst vor dem Fest, ist das Ganze nichtmal mehr ein Kapazitätsproblem.
Also... vielleicht immer dann, wenn sich das eigene Anspruchsdenken startklar macht, vielleicht doch erst einmal den Rückwärtsgang einschalten und vielleicht ja auch wenigstens NIX tun. Immer noch besser, als über jeden drüberzutrampeln, der einem die Gelegenheit dazu bietet. Oder eben... nett sein... das beginnt ganz schlicht mit einem Lächeln.
Und damit der Blog dann doch ein Ort bleibt, der ein paar gute Gefühle hinterlässt, packen wir euch ein paar Lieblingsplätzchen rein... Während Doreen das Plätzchenbacken liebt (haben alle diese wunderbare Sendung vom MDR gesehen?...Link ganz unten...unbedingt ansehen...dann versteht ihr u.a. auch das mit den Plätzchen), ist das nicht so sehr meins... zu wenig Fläche für volle Pulle Geschmack. Vielleicht ist ja auch nicht die Zeit dafür. Aber unter all den Versuchen, die jetzt im Ofen darauf warten, doch die Vögel zu beglücken (die freuen sich sicher auch an Weihnachten), gab es eine Sorte, die dort nicht mehr liegt, also scheinbar geglückt ist... wunderbar saftige Kokosmakronen mit Zitronenmarzipanfüllung.
Vor dem Rezept noch schnell der Link zum wunderbaren Film >hier... am besten Kerze anmachen, Glühwein und Schoki, einkuscheln, geniessen... und... danke, Tom Lemke!!! Ich war berührt.
Kokosmakronen mit Zitronenmarzipan
Zutaten
- ZUTATEN KOKOSMAKRONEN
- 4 Eiweiß
- 150g Zucker
- 1 Pä. Vanillezucker
- Zimt
- 200g Kokosraspel
- 60 Oblaten
- ZUTATEN ZITRONENMARZIPAN
- 100g Marzipan
- 35g Butter
- 50g Puderzucker
- 1 Eigelb
- 10ml Rum
- 20ml Zitronensaft
- Zitronenabrieb
- 100g Mandelblättchen
Anleitung
- ZUBEREITUNG KOKOSMAKRONEN
- Eiweiß aufschlagen
- Zucker einrieseln lassen
- Vanillezucker, Zimt und Kokosraspel unterheben
- es entsteht eine cremige Masse
- ZUBEREITUNG ZITRONENMARZIPAN
- Butter zerlassen
- Marzipan zerkleinern und mit dem Puderzucker in die Butter geben
- mit Eigelb, Rum, Zitronensaft, Zitronenabrieb und Mandelblättchen zu einer Füllung vearbeiten
- mit einem Teelöffel eine kleine Portion Zitronenmarzipan auf die Backoblaten geben und komplett mit Makronenmasse bedecken
- für 15-20min bei 160°C backen, bis die Makronen eine ganz leichte Bräune haben
- abkühlen lassen und luftdicht aufbewahren, falls man nicht sofort alles wegfuttern will