Unsere teuerste Flatrate
Ich habe Freunde. Tatsächlich 142, wer hätte das gedacht... und da bin ich noch absolut im unteren Bereich.
Selbst jemand, von dem ich sicher weiß, dass er sein Profil nur pro forma hat und nie aktiv unterwegs ist, hat 43.
Natürlich ist Facebook gemeint, aber auch das ist egal... nehmen wir Instagramm... da hab ich Abonennten... sind das auch eine Freunde? Die kenne ich allerdings noch weniger, eigentlich zu 95% gar nicht und selbst meine Motivation, zu erfahren, wer mir da folgt, hält sich in Grenzen, weil es mich die Zeit kosten würde, die ich aufwenden mag, um mich mit denen zu beschäftigen, die kein Stück virtuell sind.
Und da ist sie... meine teure Flatrate... all meine kostenlosen Freunde ohne Limit nach oben kosten mich alles, was mir wichtig ist: Zeit, Gefühle, schöne Momente, Inspiration, Verlässlichkeit, Loyalität...
Nachdem ich gestern eine Gesprächsrunde verfolgen durfte, bei der es um Algorithmen ging, mit denen im Internet gearbeitet wird, ging es mir nicht besser als Stunden vorher, als auch schon feststand, dass es diesen Post hier gibt. Angefangen hat es mit der Erkenntnis, dass irgendeine Maschine entscheidet, ob ich für jemanden interessant bin oder nicht und ich prinzipiell, ohne Hintertürchen zu benutzen, fast nichts dagegen tun kann. Es gibt Momente, da übermannt mich die Hilflosigkeit angesichts dieser Situation, zumal absehbar ist, dass das nur der Anfang ist.
Bei Doreen flattert parallel der 2500. Abonnent rein... backen passt gut ins Profil, das Frau von heute so hat, also rauschen auch die Zahlen nach oben. Ebenfalls mit derselben Strategie: Anwesenheit und gelegentlicher Post.
Da das Fass nunmal auf ist, beschließe ich, vielleicht doch mal genauer hinzuschauen und besonders im privaten Profil klar Schiff zu machen.
Von meinen 142 Freunden habe ich zu 80% nix gehört in den letzten Wochen und Monaten, weder privat noch über Facebook, abgesehen von den Posts an die Allgemeinheit. Weitere gut 15% kenne ich nichtmal und da bin ich schon sehr restriktiv im Bestätigen von Freundschaftsanfragen, weil es eh nicht lohnt. Nicht, mein Freund zu sein, aber ich poste nie Privates, ab und an was zum Lächeln oder Dinge, die auch gut hier auf den Blog passen würden... also doch eher was für Menschen allgemein, weniger für Freunde.
Warum also habe ich diese Freunde, wenn es keine sind, mich die Sache weder weiterbringt noch bewegt?
Bei Doreen ist es um einiges schlimmer... dort sind schnell mal Menschen unterwegs, die die Nachrichtenfunktion nicht im Griff haben und scheinbar im Netz Dinge von sich geben, die sie Auge in Auge vermutlich vor Scham in den Boden versinken lassen würden. Netterweise haben wir mal wieder zeitgleich dasselbe Thema am Start.
Warum gibt es also Freunde in sozialen Netzwerken? Um sich zeigen zu können, zu beweisen, dass man up to date ist, nicht nur im Jogginganzug auf dem Sofa lümmelt (und wenn schon, dann auf einem schneeweißen Sofa, mit gezielt verwuscheltem Haar, der richtigen Deko im Hintergrund und vielleicht noch den Hunden... Tiere gehen immer), ein interessantes Leben hat... Und wieso gehe ich davon aus, dass es irgendwen interessiert, was ich gerade tue? Sollte derjenige mich dann nicht besser anrufen oder vorbeikommen, um genau das zu erfahren (oder vielleicht mit auf dem Sofa abzuhängen...) ?
Unterm Strich bleibt eigentlich ganz wenig. Mich nervt es sehr oft, Privates von Jedermann zu lesen. Gut finde ich Dinge, die mir einen Informationszuwachs bringen oder mich mal querdenken lassen. Oft sind die aber sehr allgemeiner Natur.
Alles andere strengt nur an und klaut mir die Zeit, die ich zum Beispiel gestern verwendet habe, um Abendessen zu kochen, weil ein Freund, auf den wir alle uns wirklich immer freuen, spät von der Autobahn kam und es wunderbar war, noch zusammen zu essen. Oder sich noch später hinzustellen, um Müsliriegel und Apfelküchlein zu backen, die die Jungs, die heute ganz früh auf Tour gegangen sind, mitnehmen können.
Das sind Menschen, die ich, bevor sie noch vor 6 Uhr morgens ins Auto gestiegen sind, nochmal umarmen konnte. Und bei denen stört es mich nicht, wenn sie halb 6 Uhr morgens in meiner Küche stehen, die Hunde mit dem Rasseln der Kaffeemaschine wecken, die die Bohnen mahlt und damit meinen Nachtschlaf am Feiertag unsanft beenden. Es war wenigstens kein virtuelles PING aus dem Laptop.
Und... bei denen interessiert es mich wirklich, wie es ihnen ergehen wird, es reicht aber, wenn sie mir das erzählen, wenn sie zurück sind. Es würde mich irritieren (abgesehen davon, dass es lebensgefährlich wäre in vielen Momenten), würden sie zwischendurch coole Selfies verschicken oder live berichten.
Gottseidank sind alle zu sehr mit Erleben beschäftigt.
Und wir zuhause...
Wir haben zumindest einen Lösungsansatz für das Problem.
Einer von uns schafft das private Profil ab, der andere räumt auf. Bekommt man eigentlich gemeldet, wenn man von einer Freundesliste fliegt? Ich vermute, die meisten werden nicht einmal merken, dass es mich nicht mehr gibt auf der Freundesliste in der Fülle der Alltagsnachrichten, die jeden Tag hereinflattern. Dann ist es genau richtig, wie es ist.
Und... just wenn solch ein Thema auf dem Tisch ist, macht es sich so richtig breit.
Ich meine die erwähnte Gesprächsrunde und die Algorithmen...
Da gibt es eine Technik in unser aller Leben, die sich selbst weiterentwickelt... nein, ich meine nicht IRobot, sondern eine Gesprächsrunde von Wissenschaftlern, bei denen es nur einer befremdlich fand, was da passiert und davor warnt, dass uns das Ganze entgleiten wird. Die Gegenargumentation der Wirtschaftler hätte von Amazon bezahlt sein können. Es muss ein gutes Buch dazu geben... NSA (Andreas Eschbach)...
Ich bin mit keinem guten Gefühl ins Bett gegangen.
Aber damit heute am Feiertag ein gutes Gefühl für euch alle bleibt... kürzlich lief mal wieder "Ziemlich beste Freunde". Der Film sollte Pflicht werden beim Weg zum Mensch Werden.
Vermutlich fasziniert er deshalb immer wieder... er wird irgendwann wie eine Utopie erscheinen, weil das, was die Emotion des Filmes ausmacht, Stück für Stück auf den Oberboden von Oma verbannt wird.
Nicht, dass sich keiner danach sehnen würde... aber damit hat sich's dann auch schon.
Also... ab ins reale Leben und umarmt all die, die euch am Herzen liegen.
Das geht nämlich nur in echt.
PS: 5.5.2019: Freundesliste um 61 Teilnehmer erleichtert.Verrückt, dass es überhaupt so war.

Birnentarte
Prep Time:
30 Minuten
Cook Time:
20 Minuten
Total Time:
50 Minuten
Category:
QUERBEET
ZUTATEN TEIG
1 Blätterteig
40g Butter
eine Handvoll Amarettini
ZUTATEN BIRNENKOMPOTT
250g Birnen
250 Gelierzucker
Vanillepaste/Vanillezucker
Zitrone, Zimt, Kardamom
ZUTATEN QUARKCREME
50g weiße Schokolade
50ml Sahne
150g Quark
1 Ei
25g Zucker
20g Stärke
1 Prise Salz
Blätterteig ausrollen
zu Quadrat (etwas größer als die Springform) schneiden
eine kleine Springform (max. 20cm) damit auslegen, 2-3cm Rand stehen lassen und restlichen Teig mit einem Messer abschneiden
Butter schmelzen
Amarettini mit der Hand zerbröseln und mit der Butter vermengen
Crunch auf dem Teig verteilen
(wen es stört, dass sich beim Essen der Teig ggf. leicht vom Kompott löst, gibt den Crunch AUF das Birnenkompott anstatt UNTER dasselbe)
ZUBEREITUNG BIRNENKOMPOTT
Birnen in Stücke schneiden und mit Gelierzucker bestreut kurz ziehen lassen, dann für ca.5 min aufkochen, bis die Birnen weich aber noch stückig sind
Kompott nach eigenem Geschmack würzen
Birnenkompott auf den Teig geben
ZUBEREITUNG QUARKCREME
weiße Schokolade schmelzen
Quark und Sahne glattrühren und in kleinen Mengen unter die Schokolade rühren
Ei, Zucker, Stärke und Salz zugeben und alles zu einer glatten Masse verrühren
Quarkcreme auf das Birnenkompott geben und die Tarte ca 20min bei 170°C backen
je nach Lust mit (Salz)Karamell servieren oder Zimtbutter über die Tarte träufeln
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Apfelschnecken mit Walnussmarzipan
Category:
LECKER, NUR REZEPT
ca.15 Schnecken
ZUTATEN APFELSCHNECKE
1 fertiger Blätterteig
2 Äpfel
50g Walnüsse
50g Marzipan
30g Butter
*ZUTATEN ZIMTGLASUR*k
40g Butter
30g brauner Zucker
Zimt
ZUBEREITUNG
Äpfel reiben
Walnüsse hacken
Marzipan in 30g Butter erhitzen und vorsichtig auflösen
Walnüsse zum Marzipan geben
Teig ausrollen und zu 2/3 (von der langen Seite her gesehen) mit Walnussmarzipan bestreichen
geriebene Äpfel auf dem Marzipan verteilen
Teig von der langen Seite her aufrollen und Rolle in Scheiben schneiden
Scheiben auf ein Blech legen und 15-20min bei 170Grad backen
Zimtglasur aus geschmolzener Butter und Zucker herstellen und 5 min vor Ende der Backzeit (Apfelschnecken sollten da schon leicht gebräunt sein) auf den Apfelschnecken verteilen und alles fertigbacken
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